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Die Maler und Lackierer in Mecklenburg-Vorpommern können sich über einen deutlichen Lohnzuwachs freuen. Laut Gewerkschaftsangaben wurde zum ersten Mal nach einer langen Zeit von 15 Jahren ein Lohntarifvertrag für die mehr als 3.000 Lackierer und Maler abgeschlossen. Die Gesellen dieser Branche verdienen jetzt fast drei Euro mehr pro Stunde, 15,87 Euro. Der Tarifvertrag, der einem erfahrenen und gut arbeitenden Malergesellen ein Lohnplus in Höhe von 508 Euro pro Monat einbringt, ist rückwirkend ab Oktober 2018 anzuwenden.

Eine große Anzahl der Malergesellen profitiert von diesem Tarifabschluss, wenn der jeweilige Betrieb Mitglied in der Maler- und Lackiererinnung ist. Zuständig für den Tarifvertrag ist die Gewerkschaft IG Bau. Diese empfiehlt den betroffenen Malern und Lackierern, ihre Lohnabrechnung zu überprüfen. Sollten Zweifel an der Richtigkeit der Abrechnung bestehen, können sich die betroffenen Gesellen an die Gewerkschaft wenden. Der Erfolg dieser Aktion geht auch zurück auf die Unterstützung der Initiative „Gutes Land. Gute Leute. Gute Löhne“. Diese wurde durch die SPD-Landtagsfraktion ins Leben gerufen. Mitglieder dieser Fraktion haben die Maler- und Lackiererinnung direkt angesprochen, um den Tarifvertrag schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.

Allerdings sah die Situation nicht von Anfang an so positiv aus, denn die Tarifverhandlungen drohten mehrmals zu scheitern. Ein Schlichtungsverfahren konnte die Vertragspartner am Ende doch noch zusammenführen. Der Bezirksvorsitzende der IG-Bau aus Rostock, Jörg Reppin, sieht in diesem Tarifvertragsabschluss einen weiteren Schritt auf dem Weg der Ost-West-Angleichung. Die Baubranche verzeichnet seit mehreren Jahren eine außerordentlich gute Auftragslage. Von dieser positiven Ausgangssituation profitiert auch die Malerbranche. Es sei an der Zeit, so Reppin, dass die Beschäftigten endlich ihren fairen Anteil erhielten. Die Betroffenen sollten unbedingt auf ihre Rechte bestehen und sich nicht mehr mit Helferlöhnen abspeisen lassen. Auch die Sonderzahlung zum Jahresende ist von diesem neuen Tarifvertrag betroffen und beläuft sich jetzt auf 635 Euro.